Der schmale Grat zwischen grüner Werbung und Greenwashing
Unternehmen stehen immer häufiger öffentlich in der Kritik,
weil sie sich über ihre Werbung ein grünes Image aufgebaut haben, ohne
tatsächlich nachhaltiger zu sein als die Konkurrenz. Schnell wird der Vorwurf
des Greenwashings erhoben, und zwar gegenüber Unternehmen jeder Größenordnung
und auch branchenübergreifend.
Dabei ist Greenwashing nur die negative Kehrseite der an sich zulässigen Werbung mit Umweltvorteilen (Green Claims). Verbraucher benötigen die mit Green Claims transportierten Informationen zur Nachhaltigkeit eines Unternehmens, wenn sie nachhaltiger und umweltbewusster konsumieren wollen. Nachhaltige Kaufentscheidungen können nur auf Basis zutreffender Informationen getroffen werden. Es verwundert daher nicht, wenn Unternehmen sich in ihrer Kommunikation zunehmend an diesem veränderten Verbraucherverhalten orientieren und das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Vordergrund ihrer Werbung stellen. Dabei werden nicht selten die Grenzen des Zulässigen überschritten, wie zahlreiche aktuelle Gerichtsentscheidungen belegen. Auch die Europäische Kommission plant eine Verschärfung der gesetzlichen Regelungen.
Wann aber liegt Greenwashing tatsächlich vor und welche Folgen kann es für werbende Unternehmen haben, wenn diese Umweltvorteile bewerben, die nicht oder nicht in der beworbenen Art bestehen? Mit diesen Fragen befasst sich das vorliegende Werk. Es geht dabei nicht nur auf die allgemeinen wettbewerbsrechtlichen Vorgaben ein, sondern wirft auch einen besonderen Blick auf die in diesem Bereich zunehmend stark regulierte Finanzbranche und die dort geltenden Regelungen zum Greenwashing.
Auszug Buchbesprechung RA Prof. Dr. Alfred Hagen Meyer in DLR 04/2024:
Wann aber liegt Greenwashing tatsächlich vor und welche Folgen kann es für Unternehmen haben, wenn sie Umweltvorteile bewerben, die nicht oder nicht in der beworbenen Art bestehen?
Mit diesen Fragen befasst sich das vorliegende Buch von Cobe/Hense/Laoutoumai. Die Autoren decken dabei ein breites Feld ab, von den wettbewerbsrechtlichen Vorgaben bis hin zur Finanzbranche. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist – selbstredend – die „Altpapier“-Entscheidung des Bundesgerichtshofs aus 1988, dessen strenge Maßstäbe nicht ergraut und noch heute prägend sind, wie aktuelle Entscheidungen von Instanzgerichten belegen, die wiederum detailliert vorgestellt und eingehend bewertet werden. Sehr hilfreich sind die im Buch eingestreuten Praxishinweise; etwa zu „klimaneutral“ die Empfehlung, schlagwortartig klarzustellen, wie die Angabe zu verstehen ist, verbunden mit weitergehenden Hinweisen via Link oder QR-Code.
Die vollständige Besprechung siehe unter Downloads.
Auflage | 1. Auflage 2024 |
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Ausstattung | Broschur |
Seitenzahl | 162 Seiten |
Breite | 148 mm |
Höhe | 210 mm |
Verlag | Fachmedien Recht und Wirtschaft, Deutscher Fachverlag GmbH, Mainzer Landstraße 251, 60326 Frankfurt am Main, buchverlag@ruw.de |
Sachgebiet | Greenwashing, UWG, unlautere Werbung, Finanzmarktteilnehmer, Finanzprodukt, Offenlegungsverordnung, Taxonomieverordnung, SFDR, Finanzinstrument, Finanzmarkt, ESG, European Green Deal |
Zielgruppe | Unternehmen, Praktiker, Rechtsanwälte, Mitarbeiter interner Marketingabteilungen, Influencer, Werbeagenturen |
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